Datum/Zeit:
Datum - 21/11/2022
20:00 - 22:00
Ort:
Sphères Buchhandlung
Kategorien:
Wollten Sie schon lange wieder einmal etwas Gehaltvolles lesen und wussten Sie nicht, was? Dann ist «3 Philosophen – 2 Bücher – 1 Spiegel-Eye» genau das Richtige für Sie. Drei Philosophen (Harry Wolf, Nicola Condoleo, Beat C. Sauter) des Zürcher Instituts für Philosophische Praxis werden zwei ausgewählte Bücher vorstellen und diese ebenso ausführlich wie kritisch miteinander besprechen. Lektüreempfehlung inklusive!
Die vorgestellten Bücher:
- Eva van Redecker: „Revolution für das Leben“ – vorgestellt von Nicola Condoleo
- Norbert Bolz: „Keine Macht der Moral“ – vorgestellt von Harry Wolf.
Nach der Vorstellung der Bücher ist das Publikum eingeladen, die vorgestellten Themen und Thesen zu diskutieren und weiter zu vertiefen.
Zu den Texten:
Eva von Redecker will die Revolution, die Revolution für das Leben. Wieso für das Leben? Kapitalismus vernichtet Leben. Also ist es eine Revolution gegen den Kapitalismus. Drastisch und genau beschreibt und begründet Eva von Redecker, dass der Ursprung dieser Ausbeutung in der modernen Auffassung von Eigentum besteht. Die heutigen sozialen Bewegungen wehren sich gegen diese Ausbeutung. So unterschiedlich ihre Kämpfe sind, sie alle suchen nach neuen Perspektiven für das Leben: Fridays for Future, Extinction Rebellion, Black Lives Matter, Ni una menos, Ende Gelände und Wasser für Leben.
Die grossen politischen Probleme unserer Zeit können gemäss Norbert Bolz nicht sinnvoll diskutiert werden, weil sie in den Sog eines rigorosen Moralismus hineingeraten sind. Politische Probleme werden nicht politisch, sondern moralisch beurteilt. Eine inhaltliche Auseinandersetzung werde so verunmöglicht. Moralisierung macht Verständigung unmöglich. Wenn Politik auf Moral reduziert wird, dann wird der Gegner als unmoralisch disqualifiziert.
Anhand ausgewählter Stationen der Geschichte der politischen Philosophie zeigt Bolz auf, wie die Neuzeit die Politik entmoralisiert habe. Es ist ein Plädoyer für Staatsräson und Realpolitik nach dem Muster von Machiavelli und Thomas Hobbes und auf der Basis eines pessimistischen Menschenbildes. Er kritisiert die Rhetorik von Protestbewegungen und NGOs, deren Waffe die Emotionalisierung und Moralisierung politischer Fragestellungen ist und deren Verachtung der Realpolitik gilt.
Kosten: Kollekte
Ort: Raum 68 (https://spheres.cc/raum68/)
Bitte beachten: Die korrekte Uhrzeit ist 20:00 und nicht 19:30, wie irrtümlich im Newsletter kommuniziert.
Bezüglich Covid19 gelten die Bestimmungen von Bund und Kanton.